Extensive Beweidung von Trockenrasen / Erhalt durch Extensive Beweidung

Das ENL-Beweidungsprojekt startete im Juli 2025. Es baut auf den Maßnahmen unseres Vorgänger-Projektes „Beweidung im FFH-Gebiet 122 „Nerkewitzer Grund – Klingelsteine-Heiligenberg“ (2022 ENL 0028) auf (s.a. abgeschlossene Projekte).

Fleißige Ziegen bei der Arbeit.
Projektziele und Herausforderungen

Es werden neue Flächen in weiteren FFH-Gebieten (Nr. 123, 124, 126 u.a.) in eine angepasste Ziegen-Beweidung überführt, mit der Zielstellung Trockenlebensräume wie den FFH-Lebensraumtyp „Trespen-Schwingel (Halb) Trockenrasen (*mit besonderen Orchideen-Vorkommen)“ (ID 6210 (*), langfristig zu fördern und zu erhalten.

Maßnahmen

            Zu den Projekt-Maßnahmen 1) Weidenzaunbau und 2) Vergütung der Ziegenbeweidung sowie fachliche Begleitung durch das Projekt soll zusätzlich ein 3) Monitoring durchgeführt werden. Dafür werden auf ausgewählten Projektflächen Heuschrecken und/oder Schmetterlingen durch beauftragte Experten erfasst. So lässt sich feststellen, welches Artenspektrum auf der Fläche vorherrscht und wie sich die Vorkommen unter der Beweidung entwickeln. Idealerweise profitieren speziell angepasste Offenlandarten von einer angepassten, extensiven Beweidung.

            Hintergrund

            Artenreiche Trockenrasen sind in unserer Kulturlandschaft oftmals Relikte aus früherer Beweidung. Heute ist dieser Lebensraum oftmals durch die ausbleibenden Nutzung und der damit verbundenen fehlenden Offenhaltung bedroht.

            Eine angepasste Beweidung mit Ziegen kann zum Erhalt des Lebensraumes beitragen. Denn auf den typischen Standorten mit steilen, felsigen Hängen kommen die Tiere sehr gut zurecht und fressen mit Vorliebe aufkommende Laubgehölze. Womit einer Verbuschung der Flächen effektiv entgegengewirkt werden kann.

            Um die Beweidung auf solchen Sonder-Standorten zu fördern, wurde 2022 bis 2025 ein ENL-Beweidungs-Projekt in dem FFH-Gebiet Nr. 122 Nerkewitzer Grund-Klingelsteine-Heilgenberg in Kooperation mit einem ziegenhaltenden Biohof Gönnamühle umgesetzt. Dafür wurde auf 2,82 Hektar Trockenrasen-Fläche entbuscht, ein Weidezaun installiert und die angepasste Ziegen-Beweidung durchgeführt. Alle Maßnahmen wurden durch die Natura-Station initiiert und fachlich begleitet.
            Im Anschluss daran soll in einem neuen ENL-Projekt (2025 bis 2027) die Ziegen-Beweidung auf Trockenrasen-Flächen in weiteren FFH-Gebiete ausgeweitet werden.

            Fördermittelgeber
            Europäische Union und Land Thüringen
            Fördermittelnehmer
            RAG Saale-Holzland e. V.
            Projektlaufzeit
            07/2025 – 01/2028

            Ansprechpartnerin:

            Nancy Hajdú

            Projektmitarbeiterin

            „Naturschutzgerechte Beweidung im FFH-Gebiet 122“

            Telefon: +49 36693 3609-89

            Mobil: +49 176 97728420

            E-Mail: n.hajdu@rag-sh.de

            Landschaftspflege durch Beweidung bringt viele Vorteile mit sich:

            • …schafft neue offene Bodenstrukturen/Biotopverbund.

            • … führt die Fläche auf sanftem und natürlichem Wege wieder in ihren offenen Ursprungscharakter zurück.

            • … ermöglicht eine individuelle Anpassung des Pflegbedarfs durch Einstellung der Beweidungsintensität.

            • … bewahrt eine historische Nutzungsform.